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Wushu Kungfu
Wushu/Kung Fu in China

Gegen Ende der Zhou-Dynastie zur Zeit der "Streitenden Reiche" (475-221 v.u.Z.), wurde der Krieg zur Kunst stilisiert. Ein heute noch bekannter "Künstler" jener Tage war der General Sunzi, der sich mit seinem Buch "Die Kunst des Krieges" ein Denkmal gesetzt hat. Sunzis Werk setzte einen Meilenstein bei der Betrachtung der Kriegskunst. Seine Schrift zeugt von kluger Beobachtung, mit der er menschliche Schwächen erkennen und für sich nutzen konnte.Natürlich beschränkte sich die Hochachtung der Kriegskunst in der Zeit der Streitenden Reiche und später nicht auf "philosophische" Hintergründe; wichtig war natürlich die Entwicklung einer schlagkräftigen Kampfkunst, die als Ausrüstung - häufig als einzige - der Soldaten diente. Das heute bekannte Wushu in seiner jetzigen Form wurde in der Qin-Dynastie (221-207 v.u.Z.) von daoistischen Priestern geschaffen. Ursprünglich dienten die Übungen zum Erhalt des "Gleichgewichts mit dem Himmel"; als "Kampf gegen Dämonen".

Einfluss des Buddhismus

In der Folgezeit wurde in der Entwicklung des Wushu eine Veränderung des geistigen Hintergrundes immer mehr spürbar: war zunächst die daoistische Philosophie stärkste Kraft, so wurde nun der buddhistische Einfluss immer größer. Während der Tang-Dynastie war der Punkt erreicht, an dem beide Strömungen sich miteinander im Gleichgewicht hielten. Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Wushu bildete die Ankunft Bodhidharmas in China. Dieser indische Mönch war im Jahr 527 in das heute noch berühmte Kloster Shaolin gekommen. Das Kloster war im Jahr 495 unter der Herrschaft des Kaisers Toba Hongyan der nördlichen Wei-Dynastie gegründet worden und befindet sich 13 km nordwestlich der Kreisstadt Dengfeng. Hier gründete nun Bodhidharma (chinesisch Damo) seine Schule des Chan-Buddhismus, hier besser bekannt unter der japanischen Bezeichnung Zen. Bodhidharma beschränkte seine Lehrtätigkeit aber nicht auf die geistige Lehre, sondern er ersann auch jene Techniken zur körperlichen Ertüchtigung, die man später zum Shaolin-Wushu weiterentwickelte. Die Shaolin-Mönche machten sich erstmals einen Namen, als eine von ihnen gebildete Eliteeinheit dem zweiten Tang-Kaiser Li Shimin (598-649) als Leibwache diente. Das Erlernen der Kampfkünste beruhte in Shaolin letztlich auf 5 Prinzipien, die das Fundament aller Schulen chinesischer Kampfkunst bildeten:

   1.

      Allmähliche Belastungssteigerungen, keine plötzlichen Veränderungen und Verletzungen zulassen.
   2.

      Das ganze Leben lang intensiv, ausdauernd und ohne Unterbrechung üben.
   3.

      Mäßigung im Essen einhalten und kein Fleisch essen, Alkoholgenuss und Ausschweifungen unterlassen.
   4.

      Unter allen Umständen Ruhe und Gelassenheit bewahren, indem man sich an die Einheit von Tod und Leben erinnert.
   5.

      Das strenge Ritual einhalten und immer den festgelegten Traditionen folgen.

Die Übungssysteme wurden immer mehr verfeinert und ihre Effektivität erhöht. Diese Entwicklung fand ihren Höhepunkt in der Tang-Dynastie (618-907 u.Z.). In dieser kulturellen Blütezeit wurden auch viele Schulen für Kampfkunst und Medizin gegründet. Die Leitung dieser Schulen, die für jedermann zugänglich waren, lag nicht nur in privaten Händen, sondern wurde auch staatlich gefördert und in Form von Soldatenschulen organisiert. Am Ende der Tang-Dynastie folgten schwere Zeiten für den Buddhismus. Im Jahre 851 erhob sich ein Aufstand der Bauern und Soldaten, 852 folgte ein weiterer in Hunan. Dies waren Vorboten eines großen Bauernkrieges von 874-901. Bei der Unterdrückung dieser Erhebungen führte die Regierung auch einen Schlag gegen die buddhistische Geistlichkeit, die sie für einen der Quellen des Aufruhrs hielt. Im Laufe der darauf folgenden Jahre wurden 4500 große buddhistische Klöster und etwa 40 000 Tempel zerstört. Auch Shaolin mit all seinen Filialen entging diesem Schicksal nicht. Die Mönche wurden aus ihren Klöstern vertrieben und zerstreuten sich im ganzen Land. Befreit von den Klostermauern konnte sich die Kampfkunst der Shaolin so den Volksmassen erschließen.

Kampftkunststile der Kungfu

In China gibt es eine etliche hundert Jahre alte Tradition der Kampfkünste. Heutzutage sind mehrere hundert traditionelle und moderne Kampfkunststile und -systeme bekannt.

Als Ursprung der meisten Stile werden häufig die Kampfkunst der buddhistischen Mönche des Shaolin-Klosters oder die Kampfkünste der daoistischen Mönche aus den Wudang-Bergen betrachtet.

Generell dienen oder dienten viele Stile nicht nur der Selbstverteidigung oder der Anwendbarkeit im Kampf, sondern auch der Meditation, der Fitness oder der Gesundheitspflege. Vor allem heutzutage kommt zunehmend der Aspekt der Schaustellerei hinzu.

Viele Kampfkunststile beinhalten sowohl waffenlose als auch bewaffnete Techniken, wobei die unterschiedlichsten Waffen gebräuchlich sind.

In der Regel erfordert es einige Jahrzehnte, die Meisterschaft in einer Kampfkunst zu erreichen. Der Lernprozess folgt bei den meisten Stilen ungefähr nach dem folgenden Muster, wobei die einzelnen Stufen von Stil zu Stil sehr unterschiedlich schnell aufeinander folgen können.

Anfangs erlernt ein Schüler vor allem die Grundlagen des Kampfkunststils. Diese dienen einerseits dem Erlernen von Grundtechniken wie Stellungen und Bewegungsprinzipien und der Entwicklung des der Kampfkunst eigenen Körpergefühls, andererseits der Erhöhung der Gesamtbeweglichkeit und Ausdauer, der Kräftigung und Dehnung von Muskeln, Bändern und Sehnen.

Dann lernt ein Schüler eine sogenannte Form, eine genau einstudierte Sequenz aus mehreren Bewegungen (vergleichbar einer Kata in den japanischen Kampfkünste). Diese dient dazu, die Grundtechniken des Stils möglichst genau zu verinnerlichen, ohne dabei von der Anwendung im Kampf abgelenkt zu werden. Daher werden Formen häufig auch langsam geübt. Im Unterschied zu Formen in anderen Kampfsportarten, bei denen meist allein die korrekte Ausführung von Techniken wie Schlägen und Tritten im Vordergrund steht, bestechen die Wushu Formen zudem durch ihre ästhetische Komponente. So erfüllen manche Bewegungen keinen praktischen Zweck, sondern dienen lediglich dem kunstvollen Ausdruck. Dennoch steckt hinter mancher scheinbar lediglich kunstvollen Bewegung eine nicht unmittelbar offensichtliche, praktische Anwendung

Üblicherweise wird dabei mit einer waffenlosen Form begonnen und bei einem fortgeschrittenen Schüler mit Waffenformen fortgesetzt. Neben den Soloformen, die von einem Schüler alleine geübt werden, gibt es auch Partnerformen, einstudierte Kampfchoreographien von zwei Praktizierenden.

Erst später wird die Anwendung der Techniken in der Vordergrund gestellt. Dies sind typischerweise zunächst Partnerformen oder vorher festgelegte Angriffe und Reaktionen darauf. Der Freikampf ist die letzte Stufe des Lernens.

Innere und äußere Stile

Häufig wird zwischen den sogenannten äußeren oder harten Stilen (Chinesisch:  , wàijiquán) und den inneren oder weichen Stilen (Chinesisch: nèijiquán) unterschieden. Während in den äußeren Stilen viel Wert auf Geschicklichkeit, Stärke und Geschwindigkeit gelegt wird, soll in den inneren Stilen der Gegner durch Weichheit besiegt werden, also in dem dem Gegner kein direkter Widerstand entgegengesetzt wird, und durch Einsatz der inneren Kraft Qi. Die äußeren Stile werden meistens mit den Kampfkünsten der buddhistischen Shaolin-Tempel und deren Nachfolgern in Verbindung gebracht, die inneren Kampfkünste hingegen mit den daoistischen Klöstern im Wudang-Gebirge. Die populärsten Beispiele für äußere Stile sind vermutlich das Shaolin-Wushu oder Bruce Lees Jeet Kune Do, für innere Stile das Taijiquan.

In der sinologischen Forschung wird die Einteilung mittlerweile als nutzlos eingestuft, da die meisten Stile sowohl innere als auch äußere Techniken beinhalten.

Während die äußeren Stile auch rein körperlich geübt werden können, erfordern die inneren Stile eine gute Körperwahrnehmung und einen hohen Grad der Entspannung und werden daher häufig langsam geübt. Darüberhinaus spielt Meditation eine wesentliche Rolle im Lernprozess. Daher wird die Einteilung in innere und äußere Stile im Westen gerne von Anhängern von inneren Stilen wie Taijiquan verwendet, um sich von den Anhängern von Schulen abzugrenzen, die den meditativen Aspekt ihrer Kampfkunst sehr vernachlässigen. Es sollte jedoch betont werden, dass diese Aspekte traditionell auch in vielen äußeren Stilen und insbesondere dem Shaolin-Wushu eine wesentliche Rolle gespielt haben. Andere äußere Stile, wie z.B. das Wing Chun, haben selbst im südchinesischen Original wenig Wert darauf gelegt.


Nördlich und südliche Stile

In China werden die Stile häufig auch in nördliche und südliche Stile eingeteilt. Wesentliche Merkmale nach dieser Unterteilung sind:

* nördlich: weite Bewegungen, schnelle Läufe, auch Sprünge und hohe Tritte.
* südlich: kurze, explosive Bewegungen, wenige Lauf und Sprungbewegungen.

Die Entwicklung dieser Unterschiede ist darauf zurückzuführen, dass die Chinesen im Norden statistisch größer sind als die Südchinesen, außerdem meist größere freie Flächen zur Verfügung haben.
 

 
   
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